Unrunder Motorlauf und Geräusche beim Starten oder Abstellen des Motors werden teilweise vorschnell mit einem möglichen Defekt des Zweimassenschwungrads (ZMS) in Verbindung gebracht. Oft findet sich die Ursache für solche Fehler aber dort, wo man sie eher nicht vermutet – in der Fahrzeugelektrik! In diesem Praxis-Tipp befassen wir uns mit diesem Thema und zeigen auf, dass z. B. verschmutzte Massekontakte eine Ursache für eine Störung der Fahrzeugelektrik sein können.
SACHS Praxis-Tipp:
Fahrzeugelektrik prüfen und elektrische Kontaktflächen reinigen
Allgemeiner Hinweis
Unsere Praxis-Tipps dienen lediglich der Übersicht. Die Montageanleitung bzw. Gebrauchsanleitung des Fahrzeugherstellers und die dort enthaltenen Warn- und Sicherheitshinweise für eine Reparatur sind unbedingt zu beachten! Alle Arbeiten müssen von einer ausgebildeten Fachkraft ausgeführt werden. Die in unseren Praxis-Tipps verwendeten Bilder und die beschriebene Vorgehensweise sind beispielhaft und können, je nach Fahrzeughersteller und Achskonstruktion, variieren.
Ursachenforschung
Bei Verschmutzung der Kontaktflächen durch Oxidation oder Korrosion, wird der Übergangswiderstand der Kontakte erhöht. Dies führt zu einem Spannungsabfall, was zu Störungen elektronischer Komponenten bis hin zum Ausfall der Fahrzeugelektrik führen kann
Kommt es beispielsweise zu einer Störung des Zündsystems, äußert sich dies unter anderem in Geräuschen wie Klappern, oder Rattern aus dem Bereich des Zweimassenschwungrads (ZMS), der Kupplung oder des Getriebes. Auch kann der Startvorgang des Motors hierdurch länger dauern oder ein unrunder Motorlauf auftreten. Im Rahmen der Fehlersuche sollten also die elektrischen Kontakte überprüft und gegebenenfalls gereinigt werden. Oft sind diese Kontaktflächen jedoch schwer zugänglich, was eine Reinigung erschwert.
Abhilfe
Zu diesem Zweck bietet ZF Aftermarket das SACHS Reinigungssystem für elektrische Kontaktflächen an. Damit lassen sich auch schwer erreichbare korrodierte oder oxidierte Kontaktflächen einfach und fachgerecht reinigen und Kontaktprobleme beseitigen.
Enthalten sind neben einer Durchsteckratsche mit Drehgriff auch zwei flexible Verlängerungen, mit denen auch an sehr verwinkelten Stellen eine Reinigung möglich ist, sowie 1/4'' Adapter, selbstklebendes Klettpad, Vliesringe und Batteriekontaktreiniger mit Schutzkappe.
Vorgehensweise beim Reinigen der Kontaktflächen
Die Reinigung erfolgt mithilfe von Vliesringen, die entsprechend der jeweiligen Oberfläche und Größe der Kontaktfläche ausgewählt werden. Auch ein Aufsatz für die Reinigung von Batteriekontakten ist im Set enthalten.
Hinweis: Die in diesem Praxis-Tipp verwendeten Bilder und die beschriebene Vorgehensweise beim Reinigen der elektrischen Kontaktflächen sind beispielhaft und können, je nach Fahrzeughersteller und Fahrzeugmodell, variieren.
1) Reinigungswerkzeug zusammenbauen.
2) Batteriepolklemme lösen und vom Batteriepol abnehmen. Angaben des Fahrzeugherstellers beachten.
3) Batteriepole auf Korrosion und Verschmutzung prüfen.
4) Wenn notwendig Batteriepole mit Batteriekontaktreiniger reinigen.
5) Gereinigte Batteriepole trocken und fettfrei halten und nicht mit Schmiermitteln konservieren.
6) Batteriepolklemmen auf Korrosion und Verschmutzung prüfen.
7) Wenn nötig, Batteriepolklemme mit Batteriekontaktreiniger reinigen.
8) Gereinigte Batteriepolklemme trocken und fettfrei halten und nicht mit Schmiermitteln konservieren.
9) Schraubenverbindungen des elektrischen Kontakts lösen.
10) Elektrische Kontaktflächen auf Korrosion, Oxidation und Verschmutzung prüfen.
11) Wenn notwendig, elektrische Kontaktflächen mit dem passenden Adapter, Klettpad und Vliesring reinigen.
Hinweis: Grauen Vliesring bei leichter Verschmutzung und beschichteten Oberflächen verwenden (z. B. Kabelösen). Roten Vliesring bei starker Verschmutzung und nicht beschichteter Oberfläche verwenden (z. B. Massepunkt an der Karosserie).
12) Gereinigte elektrische Kontaktflächen trocken und fettfrei halten.
13) Schraubenverbindungen des elektrischen Kontakts mit dem vom Fahrzeughersteller vorgeschriebenen Anziehdrehmoment anziehen.
14) Batteriepole anklemmen und mit dem vorgeschriebenen Anziehdrehmoment festziehen. Fahrzeugherstellerangaben beachten.