Trotz des immer größer werdenden Anteils elektrischer Lenksystemen (von elektrohydraulischen bis hin zu vollelektrischen Lenkungen) gibt es nach wie vor Neufahrzeuge sowie etliche ältere Modelle, die über eine konventionelle Servolenkung verfügen. Bei diesen Modellen wird die Lenkhelfpumpe direkt vom Fahrzeugmotor über einen Riemen angetrieben.
Praxis-Tipp
TRW bietet auch für solche Fahrzeuge aufbereitete Lenkhelfpumpen in Erstausrüsterqualität an. Die Servopumpen werden, dem Lieferumfang der Fahrzeughersteller entsprechend, ausgeliefert. Dies bedeutet, dass einige Modelle mit Riemenscheibe oder Adapterflansch und andere ohne diese Anbauteile ausgeliefert werden.
Bei der Montage gibt es für die verschiedenen Ausführungen unterschiedliche Punkte zu beachten. Wird die Pumpe ohne Riemenscheibe oder Adapterflansch ausgeliefert, müssen diese Komponenten mit einem geeigneten Spezialwerkzeug auf das Neuteil umgebaut werden.
In diesem Praxistipp zeigen wir den Umbau der Riemenscheibe unter Verwendung eines handelsüblichen Spezialwerkzeugkoffers.
Vor der Demontage ist der Abstand der Riemenscheibe beziehungsweise des Adapterflansches zum Pumpengehäuse zu messen (Axialspiel der Eingangswelle beachten), damit diese später wieder in der optimalen Position montiert werden können. Dies verhindert, dass der Keilriemen schief (nicht parallel) läuft, und dadurch schneller verschleißt oder gar vom Pumpenrad springt.
Zur Demontage wird das Spezialwerkzeug, wie im Video zu sehen, an dem umzubauenden Teil - in unserem Fall der Riemenscheibe - angesetzt. Jetzt kann die Riemenscheibe vorsichtig von der Pumpeneingangswelle abgezogen werden. Die abgezogene Riemenscheibe wird jetzt an der Austauschpumpe angesetzt und mithilfe des Spezialwerkzeugs, unter Berücksichtigung des vorher gemessenen Abstands, auf die Eingangswelle montiert. Dabei wird, durch die Verwendung des Werkzeugs, kein Druck auf die Welle ausgeübt. Falsches Aufpressen mit zu starkem Druck kann das Gehäuse oder das Pumpenrad beschädigen. Die Teile dürfen also nicht aufgepresst werden, da sonst die Welle in die Pumpe gedrückt werden kann und diese dadurch zerstört.
Wird das aufbereitete Teil mit einem Flansch ausgeliefert oder wurde dieser von dem Altteil ummontiert, so ist vor der Montage der Pumpe ins Fahrzeug der bündige Sitz der Riemenscheibe auf dem Adapterflansch zu prüfen und gegebenenfalls überschüssiger Korrosionsschutz Liegt die Riemenscheibe nicht exakt bündig am Flansch an, besteht die Gefahr, dass sich die Befestigungsschrauben lösen und die Riemenscheibe durch die hohen Zugkräfte des Riemens von der Eingangswelle abspringt. Dies führt zum sofortigen Verlust der Lenkunterstützung! Darüber hinaus kann die Riemenscheibe Bauteile im Motorraum beschädigen.
Hinweis: Die Befestigungsschrauben sind daher grundsätzlich mit Schraubensicherung einzusetzen und mit dem vom Fahrzeughersteller angegebenen Drehmoment festzuziehen.
Gut zu wissen
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