Praxis-Tipp
Wenn die Kupplung nicht trennt, ist die Ursache nicht unbedingt ein Kupplungsschaden. Häufig sind Mängel am Ausrücksystem (Ausrücklager, Nehmerzylinder, Kupplungshebel) die Ursache, das Pilotlager sitzt fest oder wichtige Einbauvorschriften wurden nicht beachtet.
Überprüfen:
- Alle Check-Punkte beim Einbau beachtet? Sehen Sie hierzu den Praxis-Tipp: Kupplungen einbauen
- Ausrücksystem verschlissene Teile?
- Seile, Hydraulik, Anlenkpunkte
- Einstellung in Ordnung?
Ursache:
- Beim Transport oder Einbau verbogen
- Planlaufabweichung von ca. 0,5 mm wesentlich überschritten
Resultat:
Der vorgeschriebene Abhub der Anpressplatte reicht nicht mehr aus, um ein vollständiges Trennen zu gewährleisten.
Anmerkung:
Kupplungsscheiben sind vor dem Einbau grundsätzlich auf Planlaufabweichung / Seitenschlag zu prüfen.
Ursache:
- Beim Einbau nicht oder nicht korrekt gefettet
- Kontamination der Reibflächen durch falsche Handhabung
Resultat:
Kupplungsscheibe gleitet nicht auf der Getriebewelle, sondern bleibt hängen: Der Kupplungsbelag hat immer noch Kontakt zur Reibfläche des Schwungrades.
Anmerkung:
Im Anfangsstadium kann sich zunächst Rupfen bemerkbar machen. Grundsätzlich Hochleistungsgleitfett SACHS Nr. 4200 080 050 verwenden.
Ursache:
- Gewaltsames Zusammenfügen von Getriebewelle und Kupplungsnabe beim Einbau
- Zu große Winkelbewegung beim Getriebeeinbau
Resultat:
Die Kupplung trennt nicht richtig, da die Kupplungsscheibe nicht auf der Getriebeeingangswelle gleitet, sondern klemmt.
Anmerkung:
- Kupplungsscheibe beim Einbau mit den erforderlichen Werkzeugen zentrieren
- Getriebe beim Einfädeln nicht zu stark auf und ab oder seitlich bewegen
Ursache:
- Beim Einbau gewaltsam mit der Getriebeeingangswelle gegen die Nabe der Kupplungsscheibe gestoßen
- Verzug durch starke Überhitzung (Metallteile sind blau angelaufen)
Resultat:
Die Kupplung trennt nicht mehr, da der vorgeschriebene Abhub der Anpressplatte nicht mehr ausreicht.
Ursache:
- Motor oder Getriebe abgelassen, obwohl die Getriebeeingangswelle noch in der Nabe der Kupplungsscheibe steckte, Bruch durch Hebelwirkung
- Parallel- oder Winkelversatz
Resultat:
Kupplungsscheibe hat einen zu großen Seitenschlag.
Anmerkung
- Getriebe beim Einfädeln nicht zu stark auf- und ab- oder seitlich bewegen.
- Getriebe beim Aus- und Einbau nur absenken, wenn die Getriebeeingangswelle nicht (fett) in der Nabe der Kupplungsscheibe steckt.
Ursache:
- Kupplungsglocke und Kurbelgehäuseflansch nicht zentriert, Taumelbewegung durch Winkel- oder Parallelversatz
- Fehlendes Pilotlager
- Getriebeeingangswelle hat zu viel Spiel oder wird nicht geführt
Resultat:
- Nabe verklemmt oder verkantet auf Getriebeeingangswelle
- Nabenprofil stark verschlissen
Anmerkung:
Kann auch zu Geräuschen führen.
Ursache:
- Fahren mit getretenem Kupplungspedal bei hoher Rollgeschwindigkeit und eingelegtem kleinen Gang, Kupplungsscheibe überschreitet maximal zulässige Drehzahl (Berstdrehzahl)
- Verschalten vom hohen in zu niedrigen Gang
Resultat:
Belagbruchstücke verklemmen sich im Schwungrad bzw. Druckplattengehäuse.
Anmerkung:
Der Motor ist völlig unbeteiligt! Die Berstdrehzahl der Beläge ist höher als die maximale Motordrehzahl. Überhitzte Beläge bersten bereits früher.
Ursache:
- Niedertourige Fahrweise, Fahrt mit großem Gang bei kleiner Geschwindigkeit und Volllast
- Stark unrunder Motorlauf
- Ausgeschlagene Gelenke im Antriebsstrang
Resultat:
Bruchstücke werden nach außen geschleudert und verklemmen sich in den Belägen.
Ursache:
- Extreme Schubbelastung durch Schaltfehler
- Unsachgemäßes Anschleppen
- Bedienungsfehler am Rollenprüfstand
- Spiel im Antriebsstrang
- Bei Einbau verbogen
- Transportschaden
Resultat:
Anpressplatte hebt nicht ausreichend ab. Die Kupplung trennt schlecht.
Ursache:
- Überschreitung des zulässigen Ausrückweges
- Falsche Kupplungsscheibe eingebaut
- Kupplungsscheibe seitenverkehrt eingebaut
Resultat:
Membranfeder nimmt Kupplungsscheibe mit
Anmerkung:
Verursacht auch Geräusche.
Ursache:
- Vorlast des Ausrückers zu klein
- Kupplungsbetätigung verschlissen
- Führungsrohr verschlissen oder verbogen
- Motor und Getriebe nicht exakt zentriert
Resultat:
Ständiges exzentrisches Anlaufen des Ausrückers an den Membranfederspitzen über dem Selbstzentriermaß. Diese Relativbewegungen verstärken den Verschleiß an allen mechanischen Betätigungselementen. Die Kupplung trennt nicht mehr richtig. Gleiches ist auch bei Ausrückhebeln möglich.
Ursache:
- Ständiges Schleifenlassen der Kupplung
- Zu geringe Anpresskraft der Kupplungsdruckplatte
- Mängel am Ausrücksystem, z.B. Schwergängigkeit
- Verölung / Verfettung
- Zu große Schwungradtiefe
Resultat:
Anpressplatte hebt nicht ausreichend ab.
Anmerkung:
Extreme Überhitzung kann zu irreversibler Tellerung der Anpressplatte führen und dadurch auch Trennschwierigkeiten verursachen.
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