Während des Betriebs eines Kraftfahrzeugs kommt es durch Motor, Getriebe und Achsen zu einer Vielzahl von Schwingungen. Um diese zu dämpfen und so von Karosserie und Fahrgastraum fernzuhalten, sind zahlreiche Gummimetallteile verbaut.

Von den etwa 10.000 Teilen eines PKW bestehen ca. 5 % aus Gummi in den verschiedensten Zusammensetzungen. Es handelt sich also um ein durchaus anspruchsvolles, komplexes Material. Im Fahrwerk werden Gummimetallteile verbaut.

Sie verbessern die Fahrstabilität bei Lenk- und Bremsmanövern, was vor allem auf unebener Fahrbahn von besonderer Bedeutung ist.

Sie haben die Aufgabe:

  • eine festgelegte Lenkbewegung zu ermöglichen
  • Geräusche zu isolieren
  • Kräfte zu übertragen
  • Vibrationen zu dämpfen

Welchen Kräften und Einflüssen das Fahrwerk eines Fahrzeugs ausgesetzt ist, stellt man erst bei genauerer Betrachtung fest. Das Video dieses Praxis-Tipps soll dabei helfen, sich einen Eindruck davon zu verschaffen. Es zeigt einen Vorderachsprüfstand während eines Tests.

Praxis-Tipp

Ein natürlicher Alterungsprozess
Poröse Gummilager können zu schlechteren Dämpfungseigenschaften und Fahrwerksgeräuschen führen.

Auch Motor und Getriebe sind durch Gummielemente mit der Karosserie verbunden, um die Übertragung von Schwingungen und Geräuschen auf die Karosserie zu verhindern.

Alle Gummielemente unterliegen auch ohne mechanische Belastung einem natürlichen Alterungsprozess.

Hohe Temperaturschwankungen, Sonneneinstrahlung, Ozon, Schnee, Eis und Streusalz sind Faktoren, die den Alterungsprozess dieser Bauteile zusätzlich beschleunigen.

So nehmen zum Beispiel die Dämpfungseigenschaften eines Gummilagers mit der Zeit ab. Dies führt zu Fahrwerksgeräuschen auf schlechten Wegstrecken und wirkt sich negativ auf das Fahrverhalten des Fahrzeugs aus.

Die Markierungen wurden in ausgefedertem Zustand und angezogenem Lager angebracht.

Durch die anspruchsvollen Aufgaben der Gummimetallteile sind regelmäßige Überprüfungen wichtig, um bei schadhaften Teilen kostenaufwendige Folgeschäden an anderen Fahrzeugteilen zu vermeiden.

Beim Wechsel und Austausch solcher Gummimetallteile, sind einige Dinge zu beachten

Der Versatz der Markierungen zeigt die Verdrehung nach dem Einfedern.

Das Festziehen des Gummilagers eines Lenkers darf nur im eingefederten Zustand geschehen, um eine Verdrehung und damit eine Vorspannung des Lagers zu vermeiden. Dies würde zu einer Verkürzung der Lebensdauer führen.

Montagemarkierung auf der Buchse

Einige Gummimetalllager haben aufgrund ihrer Konstruktion in den verschiedenen Richtungen der Belastung unterschiedliche Dämpfungseigenschaften.

Bei solchen Gummimetallteilen ist besonders darauf zu achten, dass der Einbau in der richtigen Position erfolgt (vgl. XZS167). Die richtige Einbaulage wird mit Hilfe von Markierungen auf dem Lager kenntlich gemacht.

Durch das unterschiedliche Design kann das Lager z. B. beim Bremsen ein größeres Dämpfungsverhalten aufweisen als beim Beschleunigen.

Gummilager (links). Hydrolager (rechts) mit sichtbarer Kante.

Durch das unterschiedliche Design kann das Lager z. B. beim Bremsen ein größeres Dämpfungsverhalten aufweisen als beim Beschleunigen.

Ob es sich um ein Vollgummi- oder ein Hydrolager handelt, kann man relativ einfach am Lager selbst erkennen. Bei einem Hydrolager ist das hydraulische Lager in die Lagerschale eingepresst und nicht vulkanisiert. Dadurch entsteht eine sichtbare Kante zwischen dem Gummi und dem Metall. Vollgummilager sind nicht eingepresst, sondern vulkanisiert, wodurch keine solche sichtbare Kante entsteht.

Die Hydraulikflüssigkeit im Ruhezustand (1) verteilt sich gleichmäßig im Lager. Durch Verformung staut sich die Flüssigkeit vor den Kanälen (2) und führt so zu einer Dämpfung der Fahrwerksbewegung.

In einem hydraulischen Lager befindet sich eine Hydraulikflüssigkeit, die sich frei bewegen kann.

Kommt es durch Fahrwerksbewegungen zu einer Verformung des Lagers, fließt diese Flüssigkeit durch enge Kanäle im Inneren des Lagers. Durch den dabei erzeugten Strömungswiderstand kommt es zu der gewünschten Dämpfung.

Bei einer langsamen und gleichmäßigen Bewegung ist auch die Dämpfungsrate gering, da die Hydraulikflüssigkeit genügend Zeit hat, von der einen auf die andere Seite zu fließen.

Dagegen entsteht bei einer schnellen und ruckartigen Bewegung eine hohe Dämpfung, da sich die Hydraulikflüssigkeit vor dem Dämpfungskanal staut und nicht schnell genug die Seite wechseln kann.

Gut zu wissen

Fazit

Je schneller eine Bewegung, desto höher ist auch die Dämpfung. Aufgrund seiner Beschaffenheit bietet ein Hydrolager ein Höchstmaß an Sicherheit und Komfort.

Hinweis: TRW empfiehlt Fahrwerksteile immer paarweise zu tauschen, da beide Teile dieselbe Laufleistung haben und denselben Beanspruchungen ausgesetzt waren.

Nach jedem Austausch von Fahrwerksteilen muss immer das Fahrwerk vermessen und gegebenenfalls eingestellt werden!

Es lohnt sich in jedem Fall, die Gummiteile regelmäßig zu überprüfen, das erspart Ihrem Kunden Ärger und Kosten.

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