Die Problematik rutschender Kupplungen ist vielfältig. So kann es vorkommen, dass die Kupplung eines Fahrzeugs rutscht – aber nur bei hoher Drehzahl. Andere Autofahrer beklagen, ihre Kupplung rutsche bei kaltem Motor, beim Anfahren oder im ersten Gang. Ein dritter sagt, seine Kupplung rutsche nach einem Chip-Tuning. Ebenso vielfältig wie die Symptome sind auch die Ursachen. Wenn die Kupplung rutscht, kann das verschiedene Gründe haben. Neben der Druckplatte und der Kupplungsscheibe ist häufig das Ausrücksystem die Ursache. Weitere Ursachen können ein falsch nachgearbeitetes Schwungrad oder der Einbau einer falschen Kupplung sein.

Überprüfen:

  • Verschleiß im Ausrücksystem, Leichtgängigkeit, Einstellung?
  • Zuordnung der Teile zum Fahrzeug?
  • Schwungrad richtig nachgearbeitet?
  • Kontamination durch Schmiermittel auf Reibflächen?
  • Deformation und Verzug der Reibflächen an Schwungrad und Anpressplatte?

Ursachen für rutschende Kupplungen

Beläge bis auf Nietköpfe abgenutzt / verschlissen
Beläge bis auf Nietköpfe abgenutzt

Ursache:

  • Normaler Verschleiß aufgrund der Einsatzbedingungen
  • Hohe Anfahrhäufigkeit / Bedienfehler
  • Kupplungsbetätigung schwergängig
  • Betätigungssystem nicht richtig ein- oder nachgestellt

Resultat:

  • Keine volle Anpresskraft der Druckplatte vorhanden
Verölte Beläge

Ursache:

  • Getriebe- oder Motorabdichtung schadhaft
  • Zu viel Fett an der Getriebeeingangswelle oder am Pilotlager
  • Undichtigkeit an der hydraulischen Betätigung
  • Kontamination der Reibflächen durch falsche Handhabung

Resultat:

  • Die Kupplung rutscht aufgrund der Reibwertminderung der Beläge.
Verbrannter Kupplungsbelag

Ursache:

  • Ständiges Schleifenlassen der Kupplung
  • Anfahren in einem zu hohen Gang
  • Zu geringe Anpresskraft
  • Mängel am Ausrücksystem - kein Kupplungsspiel, daher schwergängig
  • Verölung / Verfettung
  • Zu große Schwungradtiefe

Resultat:

  • Überhitzung hat das Belagbindemittel stark geschädigt.
Belag trägt nicht auf ganzer Fläche

Ursache:

  • Reibfläche hat starke Riefen (Schwungrad wurde nicht nachgearbeitet)
  • Reibfläche von Schwungrad oder Anpressplatte durch Überhitzung verformt

Resultat:

  • Reibwertminderung
  • Veränderung des Reibradius (wirksamer Krafthebel)

Anmerkung:

Bei einer neuen Kupplungsscheibe trägt der Belag anfangs nur außen (größerer Reibradius durch minimal getellert bearbeitete Reibfläche der Anpressplatte). Dadurch bringen Neuteile schon vor dem vollständigen Einlaufen die volle Übertragungsleistung.

Qualitätsmerkmal! Kein Fehler!

Kupplungsdruckplatte überhitzt

Ursache:

  • Ständiges Schleifenlassen der Kupplung
  • Verölung / Verfettung
  • Mängel am Ausrücksystem - kein Kupplungsspiel, daher schwergängig
  • Zu große Schwungradtiefe (Fehler bei der Nachbearbeitung)

Resultat:

  • Die Kupplung rutscht aufgrund der zu geringen Anpresskraft. In allen Fällen wird durch den permanenten Schlupf der Kupplung die Wärmeaufnahmefähigkeit überschritten. Die Folge ist Überhitzung.
Verschlissene Führungshülse

Ursache:

  • Betätigungssystem verschlissen
  • Führungsrohr eingearbeitet

Resultat:

  • Die Wirkung der Anpresskraft wird durch den hängenbleibenden Ausrücker negativ beeinflusst.
Membranfeder gebrochen

Ursache:

  • Überdrücken / starkes Überschreiten des zulässigen Ausrückweges

Resultat:

  • Anpresskraft an der Membranfeder hat nicht mehr die konstruktive Auslegungsgröße.

Anmerkung:

Verursacht auch Trennprobleme durch zu geringen Abhub der Anpressplatte.

Stufenförmige Führungsnocken

Ursache:

  • Ständiges oder exzentrisches Anlaufen des Ausrückers am Ausrückring bzw. an den Ausrückhebeln.

Resultat:

  • Die Anpresskraft kommt nicht mehr zur Wirkung, da die Ausrückhebel beim Einkuppeln an den Führungsnocken hängen bleiben.

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