Vom Kugellager zur Weltmarke
Leistungsstärke und Zuverlässigkeit seit 120 Jahren

Dem Fortschritt verschrieben: Ernst Sachs.

Der 1867 in Konstanz geborene Ernst Sachs zeigte bereits in jungen Jahren auffallendes Interesse an technischen Mechanismen sowie großen sportlichen Ehrgeiz. Als Amateurfahrer feierte er erste Erfolge bei Radrennen, doch die Lager im Fahrrad liefen ihm nicht leicht genug. Sein Streben nach Perfektion führte folgerichtig zur Entwicklung der ersten Präzisions-Nabe. Mittlerweile nach Schweinfurt umgezogen, lernte er dort den versierten Kaufmann Karl Fichtel kennen.
Rascher Aufstieg
Die Patentierung von Sachs´ Erfindung führte zum gemeinsamen Entschluss, am 1. August 1895 die „Schweinfurter Präcisions-Kugellager-Werke Fichtel & Sachs“ zur Produktion von Kugellagern und Radnaben für Fahrräder zu gründen. Mit der Markteinführung der Torpedo-Freilaufnabe für Fahrräder im Jahr 1903 begann der Aufstieg des Unternehmens. Der Durchbruch des Fahrrads zum Massenverkehrsmittel führte zu rasantem Wachstum, bereits 1905 zählte Fichtel & Sachs 900 Mitarbeiter.

Die Torpedo Freilaufnabe begründete den Erfolg.
Neue Produkte für die Mobilität
Als der kaufmännische Leiter Karl Fichtel 1911 unerwartet früh verstarb, übernahm Ernst Sachs die alleinige Führung des Unternehmens mit mittlerweile rund 2.600 Beschäftigten. Die Wirtschaftskrise bewegte Sachs 1923 zur Umwandlung des Unternehmens in eine Aktiengesellschaft, bevor er die Kugellager-Sparte 1929 verkaufte und sich auf die Produktion von Fahrzeugmotoren, Kupplungen und Stoßdämpfern konzentrierte. Eine seiner letzten Entwicklungen war ein leichter Zweitaktmotor, der ab 1932 in nahezu allen Kleinkrafträdern namhafter Hersteller verbaut wurde. Im gleichen Jahr verstarb der Erfinder und fortan leitete sein Sohn Willy die Firma.Nach den Kriegswirren waren 1945 67 Prozent der Werksanlagen in Schweinfurt zerstört, dennoch lief bereits zum Jahresende die Produktion wieder an. Mit dem legendären „Sachser“, einem 50 Kubikzentimeter-Motor mit Zweigang-Getriebe für Mopeds, erzielte man Anfang der fünfziger Jahre neue Absatzerfolge.

SACHS Firmenzentrale in Schweinfurt um 1930
Der Weg zur Weltmarke
Dank des Markterfolges weiterer innovativer Entwicklungen musste 1969 das Stammwerk Schweinfurt auf doppelte Größe erweitert werden. Hinzu kamen mehrere Firmenübernahmen, bevor 1987 die Mannesmann AG die Aktienmehrheit übernahm. Die Internationalisierung des Unternehmens schritt weiter voran, 1995 war Fichtel & Sachs weltweit mit 38 Produktions- und Vertriebsgesellschaften vertreten. Seit 2001 gehört die in ZF Sachs AG umbenannte Firma zum ZF-Konzern und wurde 2011 zur ZF Friedrichshafen AG verschmolzen. Die Marke SACHS wird heute neben den Marken LEMFÖRDER, TRW, WABCO und BOGE erfolgreich international durch ZF Aftermarket vertrieben.

Rasante Entwicklung in den 60er und 70er Jahren.
Eröffnung der SACHS Ausstellung 2015
Die bewegte und erfolgreiche Geschichte der Marke wie auch der Familie Sachs zeigt seit Mai 2015 eine Ausstellung auf dem ZF-Werksgelände in Schweinfurt. Auf 850 Quadratmetern einer umgebauten, ehemaligen Produktionshalle finden Besucher eine Vielzahl von Exponaten aus den Bereichen Fahrradnaben, Motoren, Fahrwerk- und Antriebskomponenten. Um ihnen die Geschichte lebendig und greifbar nahe zu bringen, ist die Ausstellung in vier Bereiche unterteilt: die Unternehmensgeschichte von 1895 bis 2011, die technischen Highlights und Meilensteine, das Motorsportengagement bis in die Formel 1, sowie ein Ausblick auf aktuelle Entwicklungen zur Elektromobilität und Leichtbau.

Auf 850 qm mit Blick in Vergangenheit und Zukunft.
Weitere Informationen
ZF Friedrichshafen AG SACHS exhibition
Ernst-Sachs-Straße 62
97424 Schweinfurt
Der Besuch der Ausstellung ist von Montag bis Freitag als geführter Rundgang in einer Gruppe von mindestens 15 bis maximal 24 Personen möglich.
Eintritt: frei
Für den Besuch ist eine Voranmeldung zwingend erforderlich: Terminvereinbarungen und Reservierungsanfragen können per E-Mail an sachs-ausstellung.scw@zf.com gerichtet werden.